Top
die friedliche geburt erfahrungen

Ich habe mich so so viele Tage gefragt wie die Geburt wohl sein wird. Meine Gefühle schwankten immer zwischen Vorfreude und nackter Panik. Werde ich das schaffen? Werde ich eine PDA brauchen? Was wenn mein Baby den richtigen Weg nicht findet und es doch zum Kaiserschnitt kommt? Wann wird’s wohl los gehen?

Der Fakt, dass man eine Geburt nicht planen kann hat mich so fertig gemacht.

Sicher geht jeder mit einer Geburt anders um, hier kommt meine persönliche Erfahrung. Eine Erfahrung von einem Kopfmenschen, der immer alles tausendfach durchdenkt, mit einem ausgeprägten Körpergefühl ausgestattet ist (Feinfühligkeit würde ich hier nicht gerade als Vorteil sehen) und die Angst immer an seiner Seite weiß. Gerade deshalb wollte ich mich so gern auf die Geburt vorbereiten. Aber das gleich zu Anfang – Das geht einfach nicht! Jede Geburt ist anders, es gibt so viele Einflussfaktoren: Welches Personal ist im Krankenhaus (hast du beispielsweise einen Hebammenwechsel, ist mir passiert und hat mich 3 Stunden aus dem Flow geworfen weil ich mich wieder neu einlassen musste), ist es Tag oder Nacht, hast du einen schlechten Tag, hast du heftiges/ fettiges gegessen usw. mir würden noch tausend Dinge einfallen. Deshalb kann man nur an einem arbeiten aus meiner Sicht – Die Fähigkeit sich zu entspannen und das in einer Extremsituation.

Finde deine Entspannungstechnik

 

Über den Podcast (https://open.spotify.com/show/3twyurBuw4CJjei2Y8Xefm?si=f4bb709cb95f4341) der friedlichen Geburt bin ich schnell zum Kurs gekommen. Ich fand ihn zu Anfangs ganz schön teuer! In meinem Schrank staubte damals schon ewig eine Louis Vuitton Tasche vor sich hin – Also Tasche weg& Kurs gebucht. So eine gute Entscheidung im Nachhinein. Ich denke hier muss man einfach auf sein Gefühl hören, ohne zu wissen wie sich der Kurs konkret zusammen setzt und funktioniert fand ich Kristin‘s Stimme einfach sympathisch und konnte ihren wissenschaftlichen Ansätzen zu Hypnose immer gut folgen. Zudem finden sich auf ihrem Blog duzende Geburtsberichte.

die friedliche geburt erfahrungen

Was bekommst du im Kurs der friedlichen Geburt?

Grundlegend bekommst du noch einmal ganz allgemeine Tipps von Kristin, für mich gab’s hier einige Parallelen zu meinem Geburtsvorbereitungskurs. Zum Beispiel welche Geburtsarten es gibt (Wahl des Geburtsortes, Geburtsstellungen pipapo), wie sieht das Wochenbett aus, wie funktioniert Geburt eigentlich. Ich finde es bis heute einfach so krass, dass unsere Muskeln es schaffen einen Kopfumfang von 33-38 cm nach „draußen“ zu befördern. Nimm dir einfach mal ein Lineal, oder Fingerspann; das ist der Hammer.

Viel wichtiger als diese Erklärvideos waren mir aber die Hypnosen& die Atmung. Du findest in der App echt eine Vielzahl, sodass man immer schauen kann was passt. Es gibt sogar eine Hypnose bei Schmerzen (eigentlich fürs Stillen gedacht, ich hab sie aber am Ende auch so für Vorwehen genutzt). Und einmal die Lieblingshypnosen gefunden kann man diese sowohl in der App, sowie auch als Datei downloaden – So hast du die Hypnose auch ganz sicher bei der Geburt dabei. Wobei ich sagen muss, hast du in der Schwangerschaft eine Routine für dich gefunden und somit über Wochen immer wieder die Hypnosen angewendet, brauchst du diese vielleicht zur Geburt gar nicht mehr – So ging es mir zumindest. Ich habe am Anfang noch die Hypnose zur Geburt genutzt bin dann aber schnell zu meiner Lieblingsmusik gewechselt und war einfach voll und ganz mit der Atmung beschäftigt.

Atmen, atmen, atmen

Geübt wird eine lange Bauchatmung, diese wirkt entspannend und entkrampfend – So meine Empfindung. Vielleicht kennst du ja auch schon so Aussagen wie: Atme zum Schmerz, bzw. in den Schmerz und es stellt sich eine Besserung ein. Zu Anfang war mein Lungenvolumen echt eine Katastrophe, ich habe vielleicht 4 Sekunden in meinen Bauch atmen können. Mit Geduld (und davon habe ich viel gebraucht) war ich dann irgendwann fast bei 8 Sekunden angekommen. Gerade am Anfang der Geburt war genau das meine Rettung, die Atmung hat einfach alles so so viel angenehmer gemacht.

Schmerzfrei gebären – Geht das?

Das passiert sicher, aber echt selten! Da muss schon Glück, der perfekte Geburtsort, perfekte körperliche Voraussetzungen und eine Menge Endorphine mit am Start sein damit das gelingt. Meine Geburt war auf keinen Fall schmerzfrei, aber ich hab’s überlebt. Dafür bin ich sehr dankbar, erst nach der Geburt habe ich realisiert was für ein riesen Glück das ist. Die Wahl eines Krankhauses als Geburtsort war für mich genau richtig. Zu Hause wäre es vielleicht insgesamt schneller gegangen, weil man sich einfach noch wohler fühlt – Ein Punkt den ich echt unterschätzt habe: Es ist ein riesiger riesiger Vorteil sich heimisch und wohlig zur Geburt zu fühlen! Du kannst deinen Kopf einfach nicht verarschen in diesem Moment, sodass eine blöde Verkettung passieren kann a la: Es ist mir peinlich – ich verkrampfe noch mehr – es tut noch mehr weh.

Würde ich die Methode wieder nutzen?

Ja – auf jeden Fall! Gerade jetzt als Mama nutzen ich Hypnosen und Meditationen täglich. Es ist ein bisschen schade, dass man irgendwann keinen Zugriff mehr auf die App hat. So eine kleine Auszeit am Tag braucht eigentlich jeder, egal ob schwanger oder mit Kind zu Hause. Einfach mal 5 – 10 min. nichts tun, einfach atmen und sein. Das ist auch der einzige Kritikpunkt den ich an Kristins Kurs habe – Ansonsten kann ich ihn nur wärmstens weiter empfehlen.

Post a Comment